Rentner aufgepasst – vorsicht bei günstigen Krediten

Die Werbung rund um unterschiedlichste Kredit-Angebote wird immer prominenter. Jeder muss die Möglichkeit verspüren, einen Kredit aufnehmen zu können. Egal wie die Voraussetzungen sind und egal wie schnell es gehen soll. Am besten den Kredit direkt beantragen und erhalten – das sind die Wünsche, die den Verbrauchern suggeriert werden.

Doch besonders vermeintlich günstige Kredite, die direkt vom Händler kommen und beispielsweise den neuen Fernseher oder das Smartphone finanzieren, sind nicht so günstig, wie es in vielen Fällen auf den ersten Blick wirkt. Sie stehen schnell zur Verfügung und können unkompliziert in Anspruch genommen werden. Aber wer ein wenig genauer hinschaut und das Kleingedruckte liest, wird schnell erkennen, dass viele dieser Angebote doch einen großen Pferdefuß haben. Selbst dann, wenn so verlockende Werbeslogans wie „Null-Prozent-Finanzierung“, „Sofortfinanzierung“ oder „Ratenpause“ genutzt werden.

So erkennt man unseriöse Kreditangebote

Ein Kredit ist schnell beantragt. Die Rückzahlung jedoch ist oftmals über viele Monate oder auch Jahre vorzunehmen. Und das Monat für Monat. Um nicht in die Schuldenfalle zu tappen, muss im Vorfeld daher genau geschaut werden, welche finanzielle Belastung überhaupt möglich ist. Unkomplizierte Ratenzahlungsangebote klingen verlockend. Doch sie sorgen dafür, dass jeden Monat weniger Geld zur Verfügung steht, dass frei zur Anwendung gebracht werden kann. Denn das Geld fließt in die Rückzahlung des Kredites und somit ist für die alltäglichen Dinge weniger Geld verfügbar.

Ferner muss darauf geachtet werden, dass man Verkäuferargumenten nicht immer folgt. Jeder Verkäufer hat das Ziel, so teuer wie möglich zu verkaufen. Und signalisiert der Kunde, dass er sich das Produkt in dieser Preisklasse eigentlich nicht leisten kann, wird gerne mit dem Kredit gelockt. Doch genau das ist der Fehler. Denn ein Kredit ist eben nicht nur eine finanzielle Überbrückung. Er ist auch eine Belastung. Wer sich den Fernseher nicht leisten kann, der sollte sich zuerst genau überlegen, ob er sich den Kredit leisten kann. Erst dann sollte dieser in Anspruch genommen werden.

Auch Zusatzverträge sorgen oftmals dafür, dass ein vermeintlich günstiger Kredit teuer wird. Beispielsweise Restschuldversicherungen oder sogenannte Ratenschutzversicherungen. Auch Garantieverlängerungen können dafür sorgen, dass ein Produkt überteuert ist oder das Absicherungen abgeschlossen werden, die eigentlich völlig überflüssig sind.

Zu guter Letzt ist es das Kleingedruckte, dass bei jedem Kreditvertrag genau gelesen werden muss. Bei 0%-Finanzierungen ist es oftmals so, dass Zusatzprodukte inkludiert sind. Beispielsweise eine kostenpflichtige Kreditkarte. Bei Ratenzahlungen, die über Händler vorgenommen werden und wo keine Null-Prozent-Finanzierung ausgelobt wird, sind die Zinsen oftmals sehr hoch. Deutlich höher, als bei Banken. Und deshalb lohnt es mitunter, bei einer Finanzierung nicht das Angebot des Händlers zu nutzen, sondern auf einen klassischen Ratenkredit einer Bank zurückzugreifen.

Ob ein Kredit lohnenswert und ob er wirklich günstig ist, zeigt sich daher erst dann, wenn genau verglichen wird. Günstige Kredite sind nicht nur Werbung, sondern sie sind durchaus auch in der realen Welt vorzufinden. Aber nicht in der Vielfalt und Vielzahl, wie es die Werbung verspricht. Deshalb immer genau vergleichen, genau abwägen und prüfen, ob der Kredit notwendig ist und welche Konditionen er tatsächlich mit sich bringt. So vermeidet man teure Ausgaben, umgeht die Schuldenfalle und man kann auch mit einem Kredit relativ gut leben.

Unser Tipp: Vor Abschluss eines Kredites immer noch einmal eine Nacht über das Vorhaben schlafen. Wenn man ein wenig Abstand dazu hatte, kann man bessere Entscheidungen treffen.

(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)

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